3R-Initative: Weniger Tierversuche und höhere Datenqualität in der Biomedizin

Tierversuche ersetzen, reduzieren und notwendige Experimente verbessern! Alternativen zu Tierversuchen, die im Land erforscht werden, reichen von Organ-on-a-Chip-Modellen über Computersimulationen bis zu Pflanzenmodellen als „Grüne Gefäße“. Das Wissenschaftsministerium unterstützt gemeinsam mit den beteiligten Hochschulen seit 2020 den Aufbau eines 3R-Netzwerks mit insgesamt bis zur 6,9 Millionen Euro – mit Zentren in Tübingen, Konstanz, Stuttgart und im Raum Rhein-Neckar (Mannheim/Heidelberg).

Hintergrundforschung:

Die „3R-Initiative“ steht für „Replace, Reduce and Refine“ – also Ersetzen, Reduzieren und Verbessern von Tierversuchen. Diese Grundprinzipien wurden erstmals im Jahr 1959 formuliert und haben seither weltweit als Leitlinien für eine ethische Tierforschung gedient. Da Tierversuche ein umstrittenes Thema sind das ethische Fragen aufwirft, ist die Suche nach alternativen Methoden eine Priorität in der Biomedizin.

Organ-on-a-Chip-Modelle sind miniaturisierte Geräte, die menschliche Organe auf einem Mikrochip darstellen können. Sie werden als vielversprechende Alternativen zu Tierversuchen angesehen, da sie es den Wissenschaftlern ermöglichen könnten, die Wirkungen von Arzneimitteln und anderen Substanzen in einem schematischen menschlichen Organismus zu testen.

Computersimulationen können genutzt werden um biologische Systeme nachzubilden und Vorhersagen über den Verlauf bestimmter Krankheiten oder die Auswirkungen spezifischer Behandlungen zu treffen. So kann dies dazu beitragen, die Zahl der notwendigen Versuche an Tieren zu reduzieren.

Die Begrifflichkeit „Grüne Gefäße“ bezieht sich auf Pflanzenmodelle zur Nachbildung von biologischen Prozessen des Menschen zum Zwecke der Forschung im Biotech-Bereich.

Das 3R-Netzwerk wird vom deutschen Wissenschaftsministerium unterstützt und besteht aktuell aus Zentren in Tübingen, Konstanz, Stuttgart sowie Mannheim/Heidelberg. Es hat sich zum Ziel gesetzt, skalierbare und reproduzierbare Alternativen zu Tierversuchen zu erforschen.

FAQs:

F1: Was ist die 3R-Initiative?
A: Die 3R-Initiative steht für die Prinzipien des Ersetzens, Reduzierens und Verbesserns von Tierversuchen in der biomedizinischen Forschung. Die Initiative zielt darauf ab, den Bedarf an Tieren in der Forschung zu verringern, indem alternative Methoden entwickelt werden.

F2: Was sind Organ-on-a-Chip-Modelle?
A: Organ-on-a-Chip-Modelle sind miniaturisierte Versionen von menschlichen Organen auf einem Mikrochip. Sie simulieren die Zellumgebung sowie -funktion eines realen Organs und können dabei helfen, menschenrelevante Daten ohne den Einsatz von Tieren zu erheben.

F3: Wie unterstützt Computersimulation Tierexperimente?
A: Durch Computersimulation können komplexe biologische Vorgänge nachgebildet werden. Sie können dazu beitragen, Hypothesen zu testen oder Therapieauswirkungen vorherzusagen wodurch manche Tierversuche vermieden werden könnten.

F4: Was bedeutet „Grüne Gefäße“ in diesem Zusammenhang?
A4: Der Begriff „Grüne Gefäße“ bezieht sich auf Pflanzenmodelle zur Nachbildung von biologischen Prozessen des Menschen für Biotech-Forschungsprojekte. Diese „grünen Modelle“ tragen dazu bei, das Verständnis solcher Prozesse zu verbessern ohne Tiere einzusetzen.

F5: Wo befinden sich die Zentren des 3R-Netzwerks?
A5: Das 3R-Netzwerk hat Zentren in Tübingen, Konstanz, Stuttgart sowie im Rhein-Neckar-Raum (Mannheim und Heidelberg).

Originamitteilung:

Tierversuche ersetzen, reduzieren und notwendige Experimente verbessern! Alternativen zu Tierversuchen, die im Land erforscht werden, reichen von Organ-on-a-Chip-Modellen über Computersimulationen bis zu Pflanzenmodellen als „Grüne Gefäße“.
Das Wissenschaftsministerium unterstützt gemeinsam mit den beteiligten Hochschulen seit 2020 den Aufbau eines 3R-Netzwerks mit insgesamt bis zur 6,9 Millionen Euro – mit Zentren in Tübingen, Konstanz, Stuttgart und im Raum Rhein-Neckar (Mannheim/Heidelberg).

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