Die Wurzeln chronischer Schmerzen verstehen

Das Team von Gary Lewin am Max Delbrück Center hat einen Ionenkanal identifiziert, der zu chronischen Schmerzen beiträgt. Dies könnte auf einen neuen Angriffspunkt für Schmerzmittel hindeuten. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Brain“ veröffentlicht.

Hintergrundforschung:

Gary Lewin ist ein bekannter Neurowissenschaftler, der am Max Delbrück Center for Molecular Medicine in Berlin arbeitet. Sein Forscherteam konzentriert sich auf die Grundlagen chronischer Schmerzen und sie haben kürzlich einen Ionenkanal entdeckt, der zu diesen Beiträgt.

Ionenkanäle sind Proteine, die Poren in Zellmembranen bilden. Sie ermöglichen Ionen (geladene Teilchen), in und aus Zellen zu fließen und dadurch elektrische Signale zu senden. Diese Signale sind wichtig für verschiedene Körperprozesse, einschließlich der Schmerzwahrnehmung.

Die Studie von Lewins Team fand heraus, dass dieser spezielle Ionenkanal an der Verarbeitung schmerzhafter Reize beteiligt ist. Wenn dieser Kanal gestört wird oder falsch funktioniert, kann er chronische Schmerzen verursachen oder verschlimmern.

Diese Erkenntnis könnte ein neuer Ausgangspunkt für die Entwicklung von Medikamenten gegen chronische Schmerzen sein – Medikamente, die speziell darauf abzielen, diesen Ionenkanal zu beeinflussen und somit unerwünschte Schmerzsignale einzudämmen.

FAQ:

Q1: Wer ist Gary Lewin?
A1: Gary Lewin ist ein führender Neurowissenschaftler am Max Delbrück Center for Molecular Medicine in Berlin. Er hat umfangreiche Forschungserfahrung im Bereich der Neurologie und insbesondere bei den Mechanismen chronischer Schmerzen.

Q2: Was sind Ionenkanäle?
A2: Ionenkanäle sind Proteine, die Poren in Zellmembranen bilden. Sie ermöglichen Ionen (geladene Teilchen), in und aus Zellen zu fließen und elektrische Signale zu senden.

Q3: Welche Rolle spielen Ionenkanäle bei chronischen Schmerzen?
A3: Ionenkanäle sind an der Übertragung von Schmerzsignalen beteiligt. Bei bestimmten Formen von chronischen Schmerzen kann es vorkommen, dass diese Kanäle ständig „offen“ bleiben und so zum anhaltenden Schmerzgefühl beitragen.

Q4: Wie kann diese Forschung zur Entwicklung von Medikamenten gegen chronische Schmerzen beitragen?
A4: Die Identifizierung des speziellen beteiligten Ionenkanals könnte helfen, neue Medikamente zu entwickeln, die gezielt auf diesen Kanal abzielen. Durch die Unterbindung beziehungsweise Modulation der über den betroffenen Kanal laufenden Signale könnten folglich auch die auftretenden Beschwerden gelindert werden.

Q5: Wo wurde die Studie veröffentlicht?
A5: Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Brain“ veröffentlicht.

Originamitteilung:

Das Team von Gary Lewin am Max Delbrück Center hat einen Ionenkanal identifiziert, der zu chronischen Schmerzen beiträgt. Dies könnte auf einen neuen Angriffspunkt für Schmerzmittel hindeuten. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Brain“ veröffentlicht.

share this recipe:
Facebook
Twitter
Pinterest

Weitere spannende Artikel

Gutes Komplikationsmanagement nach Operationen – Warum die Failure-to-Rescue-Rate im Qualitätsbericht stehen sollte

Patientinnen und Patienten sollten bei der Wahl ihres Krankenhauses nicht nur auf die Erfahrung des Operateurs achten. Denn gerade bei komplexen und risikoreichen Eingriffen kommt es neben dem erfolgreichen Eingriff auch auf das Beherrschen der Komplikationen an, die danach auftreten können. Diese Zahl gibt die sogenannte Failure to Rescue (FTR= Rettungsversagen) – Rate wieder: Sie besagt, dass eine lebensbedrohliche Komplikation nicht rechtzeitig erkannt oder nicht adäquat behandelt wurde und im schlechtesten Fall zum Tod geführt hat.

Read More

Das Gehirn bewegt sich, wenn wir es tun. DFG fördert Kooperation zu Ortszellen und räumlichem Lernen

Forschende aus Magdeburg und Erlangen untersuchen gemeinsam, wie unser Gehirn lernt, sich in Räumen zu orientieren und Erinnerungen speichert. Am Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) analysieren Wissenschaftler:innen, wie Neuronen im Hippocampus unser räumliches Lernen steuern. Dafür nehmen sie im Zeitraffer auf, was im Gehirn von Mäusen geschieht, während sie verschiedene Orientierungsaufgaben lösen. So gewinnen sie umfangreiche Daten, die im zweiten Schritt von Kooperationspartnern an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) mit einem eigens entwickelten KI-Tool ausgewertet werden.

Read More