Hepatitis-C-Virus-Infektion: Unerwartete provirale Funktion des Guanylat-bindenden Proteins 1 (GBP1) entdeckt

Ein Forschungsteam des Paul-Ehrlich-Instituts hat wichtige Erkenntnisse über die Rolle des menschlichen Guanylat-bindenden Proteins 1 (GBP1) bei der Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus gewonnen. Es hat gezeigt, dass GBP1 eine bislang unbekannte Funktion als pro-viraler Faktor während des HCV-Lebenszyklus übernimmt. Anders als zuvor angenommen hemmt das Protein damit nicht die Infektion, sondern begünstigt sie. Da GBP1 durch Behandlung mit Interferonen induziert wird, weisen die in PLOS Pathogens veröffentlichten Forschungsergebnisse darauf hin, dass bei Interferon basierten Therapien die unterschiedliche Wirkungsweise von immunregulatorischen Faktoren berücksichtigt werden sollten.

Background Research:

Hepatitis C ist eine viral verursachte Infektionskrankheit Ihres Lebers, diese Krankheit zeichnet sich durch ihren häufig chronischen Verlauf aus. Je nach Art des Virusstamms kann Hepatitis C unterschiedlich behandelt werden, wobei die Therapie mit Interferonen zu den gängigsten Methoden gehört.

Das Guanylat-bindende Protein 1 (GBP1) ist ein vom menschlichen Immunsystem hergestelltes Protein, dessen Hauptfunktion es ist, Viren und andere schädliche Eindringlinge abzuwehren. Bis zur jüngsten Studie des Paul-Ehrlich-Instituts wurde davon ausgegangen, dass GBP1 infektionshemmend wirkt und daher die Ausbreitung des Hepatitis-C-Virus im Körper unterdrückt.

In der neuesten Forschung wurde jedoch festgestellt, dass das Guanylat-bindende Protein 1 (GBP1), anstatt die Infektion zu hemmen wie bisher gedacht wurde, sie tatsächlich unterstützt und fördert: Es übernimmt eine bisher unbekannte Funktion als pro-viraler Faktor während des Lebenszyklus von Hepatitis C Virus.

FAQ:

Q: Was ist das Guanylat-bindende Protein 1 (GBP1)?
A: Das GBP1 ist ein vom menschlichen Immunsystem produziertes Molekül,das Viren bekämpfen sollte.

Q: Welche neuen Erkenntnisse hat die Studie bezüglich GBP1 gebracht?
A: Die Forscher haben herausgefunden ,dass das GBP-1-Protein eigentlich nicht wie bisher gedacht eine Schutzrolle spielt sondern im Gegenteil das Hepatitis C Virus fördert.

Q: Wie beeinflusst diese Entdeckung vorhandene Therapien zur Behandlung von Hepatitis C?
A: Dies legt nahe, dass bei Therapien, die auf Interferonen basieren (die das GBP1 induzieren), auch verschiedene andere immunregulatorische Faktoren berücksichtigt werden müssen. Denn obwohl Interferone im Allgemeinen eine antivirale Wirkung haben, spielt das durch sie induzierte GBP1 möglicherweise eine pro-virale Rolle bei der Infektion mit Hepatitis C.

Q: Was bedeutet es, wenn ein Protein als „pro-viral“ bezeichnet wird?
A: Ein Protein wird als „pro-viral“ bezeichnet, wenn es die Reproduktion eines Virus unterstützt statt hemmt.

Q: Wo wurden die Ergebnisse dieser Studie veröffentlicht?
Die Erkentnisse des Forschungsteams wurden in dem renommierten Fachblatt PLoS Pathogens veröffentlicht.

Originamitteilung:

Ein Forschungsteam des Paul-Ehrlich-Instituts hat wichtige Erkenntnisse über die Rolle des menschlichen Guanylat-bindenden Proteins 1 (GBP1) bei der Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus gewonnen. Es hat gezeigt, dass GBP1 eine bislang unbekannte Funktion als pro-viraler Faktor während des HCV-Lebenszyklus übernimmt. Anders als zuvor angenommen hemmt das Protein damit nicht die Infektion, sondern begünstigt sie. Da GBP1 durch Behandlung mit Interferonen induziert wird, weisen die in PLOS Pathogens veröffentlichten Forschungsergebnisse darauf hin, dass bei Interferon basierten Therapien die unterschiedliche Wirkungsweise von immunregulatorischen Faktoren berücksichtigt werden sollten.

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