Schlaganfall: Entzündung, zweite Stufe

Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter Federführung des LMU Klinikums hat detailliert erforscht, warum es zu den häufig wiederkehrenden Schlaganfällen kommt: Aus Zellen freigesetzte Erbsubstanz (DNA) führt nach dem ersten Ereignis zu einer Entzündungsreaktion im gesamten Körper, die auch zu einer Verschlechterung der arteriosklerotischen Gefäßablagerungen führt und damit zu erneuten Gefäßverschlüssen – ein Teufelskreis. Die Forschenden um Prof. Arthur Liesz vom Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung schlagen daher auf Grundlage ihrer neuen Erkenntnisse eine neue Therapie vor: Die zellfreie DNA einfach durch entsprechende Medikamente (DNasen) abbauen.

Hintergrundforschung:

Eine Studie des LMU Klinikums, geleitet von Prof. Arthur Liesz vom Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung, erklärt einige Faktoren, die wiederholten Schlaganfall auslösen. Die Forscher fanden heraus, dass DNA-Moleküle, die nach zellulärem Stress oder Tod freigesetzt werden (zellfreie DNA), im ganzen Körper zu Entzündungsreaktionen führen. Diese Entzündungen können arteriosklerotische Ablagerungen in den Blutgefäßen verschlimmern und zu erneuten vaskulären Verschlüssen führen – ein Teufelskreis. Darüber hinaus schlagen sie eine neue Therapie vor: Den Abbau dieser zellfreien DNA durch Medikamente.

FAQ:
1. Was ist der Hauptauslöser für wiederholte Schlaganfälle laut dieser Studie?
– Die Hauptauslöser für wiederkehrende Schlaganfälle sind zellfrei DNA-Moleküle, die nach dem ersten Ereignis im gesamten Körper zu einer Entzündungsreaktion führen.

2. Was sind arteriosklerotische Ablagerungen?
– Arteriosklerotische Ablagerungen sind Aufbauten von Fetten, Cholesterin und anderen Substanzen in den Wänden der Arterien; sie verengen die Blutgefäße und können den Blutfluss behindern.

3. Wie tragen diese Entzündungsreaktionen zur Entwicklung von arteriosklerotischen Ablagerungen bei?
– Nach einem Schlaganfall kann es zu einer systemischen entzündlichen Reaktion kommen, die sich auf das gesamte Gefäßsystem ausbreitet und die Bildung arteriosklerotischer Läsionen fördert.

4. Wie kann zellfreie DNA entfernt oder abgebaut werden?
– Die Forscher schlagen vor, dass Medikamente (DNAasen) verwendet werden können, um zellfreie DNA abzubauen und so weitere Schlaganfälle zu verhindern.

5. Wie weit sind wir mit dieser therapeutischen Maßnahme?
– Bis jetzt ist diese Therapie noch in der Forschungsphase; weitere Studien sind notwendig, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu bestätigen.

6. Werden alle Patienten nach einem ersten Schlaganfall diese entzündliche Reaktion haben?
– Nicht alle Patientenweise reagieren gleich; es gibt jedoch Hinweise darauf, dass viele Menschen nach einem Schlaganfall eine systemische entzündliche Reaktion im Körper erleben.

Originamitteilung:

Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter Federführung des LMU Klinikums hat detailliert erforscht, warum es zu den häufig wiederkehrenden Schlaganfällen kommt: Aus Zellen freigesetzte Erbsubstanz (DNA) führt nach dem ersten Ereignis zu einer Entzündungsreaktion im gesamten Körper, die auch zu einer Verschlechterung der arteriosklerotischen Gefäßablagerungen führt und damit zu erneuten Gefäßverschlüssen – ein Teufelskreis. Die Forschenden um Prof. Arthur Liesz vom Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung schlagen daher auf Grundlage ihrer neuen Erkenntnisse eine neue Therapie vor: Die zellfreie DNA einfach durch entsprechende Medikamente (DNasen) abbauen.

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