Tödliche Klimazerstörung: Sprachwissenschaftler plädiert für medizinische Sprache in der Klimakommunikation

„Globale Erwärmung“, „Treibhauseffekt“, „Klimakatastrophe“: Diese Begriffe werden in der öffentlichen Debatte über die drohenden Folgen des Klimawandels in Deutschland und international am häufigsten verwendet. Diese Begriffe scheinen allerdings nicht sehr effektiv zu sein: „Eines der zentralen Probleme der derzeitigen Klimakommunikation besteht darin, dass sie die Ernsthaftigkeit des Problems nicht zum Ausdruck bringt. Die Sprache selbst stellt ein Hindernis für eine offene gesellschaftliche Debatte und die notwendigen politischen und rechtlichen Regelungen dar“, sagt der Neurolinguistiker der Freien Universität Berlin, Dr. Bálint Forgács.

Hintergrundforschung:

Dr. Bálint Forgács ist ein bekannter Neurolinguistiker an der Freien Universität Berlin und ist spezialisiert auf die Art und Weise, wie Menschen Sprache verarbeiten und verstehen. Er hat mehrere Studien auf dem Gebiet der Klimakommunikation durchgeführt, in denen er die Auswirkungen von Sprache auf unsere Einstellungen zum Klimawandel untersucht hat.

Der Begriff „Klimazerstörung“ bezieht sich auf verschiedene Arten von Umweltzerstörungen, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden und das globale Klima beeinflussen. Dies umfasst Dinge wie Treibhausgasemissionen, Entwaldung und den Verlust natürlicher Lebensräume.

Die Notwendigkeit einer „medizinischen Sprache“ im Zusammenhang mit dem Klimawandel bedeutet nicht zwangsläufig das Verwenden medizinischer Fachbegriffe, sondern eher eine Art des Sprechens über das Thema, die klar macht, dass es sich hierbei um eine schwerwiegende und dringende Angelegenheit handelt.

FAQ:

1. Wer ist Dr. Bálint Forgács?
– Dr. Bálint Forgács ist ein Neurolinguistiker an der Freien Universität Berlin.

2. Was bedeutet „Klimazerstörung“?
– Der Begriff „Klimazerstörung“ bezieht sich auf verschiedene Arten von Umweltschäden oder -veränderungen durch menschliche Aktivitäten, welche wiederum das globale Klima beeinflussen können.

3. Warum plädiert Dr.Forgács für eine „medizinische Sprache“ in der Klimakommunikation?
– Dr. Forgács glaubt, dass viele gängige Begriffe in der Klimadebatte die Tragweite des Problems nicht ausreichend wiederspiegeln. Mit dem Plädoyer zu einer „medizinischen Sprache“ fordert er eine Kommunikationsweise, die klar macht, wie dringend und ernst das Thema ist.

4. Warum sind Begriffe wie „globale Erwärmung“, „Treibhauseffekt“ und „Klimakatastrophe“ laut Dr. Forgács problematisch?
– Für Dr.Forgács schaffen diese Begriffe zwar Bewusstsein für das Problem des Klimawandels, vermitteln jedoch nicht die sofortige und dringende Handlungsnotwendigkeit. Daher plädiert er dafür, eine prägnantere und direktere Sprache zu verwenden.

5. Was verspricht sich Dr.Forgács von einer Änderung der Sprache um den Klimawandel?
– Dr.Forgács hofft, dass durch ein eindringlicheres Vokabular im Diskurs über den Klimawandel schneller notwendige politische Maßnahmen eingeleitet werden.

Originamitteilung:

„Globale Erwärmung“, „Treibhauseffekt“, „Klimakatastrophe“: Diese Begriffe werden in der öffentlichen Debatte über die drohenden Folgen des Klimawandels in Deutschland und international am häufigsten verwendet. Diese Begriffe scheinen allerdings nicht sehr effektiv zu sein: „Eines der zentralen Probleme der derzeitigen Klimakommunikation besteht darin, dass sie die Ernsthaftigkeit des Problems nicht zum Ausdruck bringt. Die Sprache selbst stellt ein Hindernis für eine offene gesellschaftliche Debatte und die notwendigen politischen und rechtlichen Regelungen dar“, sagt der Neurolinguistiker der Freien Universität Berlin, Dr. Bálint Forgács.

share this recipe:
Facebook
Twitter
Pinterest

Weitere spannende Artikel

Gutes Komplikationsmanagement nach Operationen – Warum die Failure-to-Rescue-Rate im Qualitätsbericht stehen sollte

Patientinnen und Patienten sollten bei der Wahl ihres Krankenhauses nicht nur auf die Erfahrung des Operateurs achten. Denn gerade bei komplexen und risikoreichen Eingriffen kommt es neben dem erfolgreichen Eingriff auch auf das Beherrschen der Komplikationen an, die danach auftreten können. Diese Zahl gibt die sogenannte Failure to Rescue (FTR= Rettungsversagen) – Rate wieder: Sie besagt, dass eine lebensbedrohliche Komplikation nicht rechtzeitig erkannt oder nicht adäquat behandelt wurde und im schlechtesten Fall zum Tod geführt hat.

Read More

Das Gehirn bewegt sich, wenn wir es tun. DFG fördert Kooperation zu Ortszellen und räumlichem Lernen

Forschende aus Magdeburg und Erlangen untersuchen gemeinsam, wie unser Gehirn lernt, sich in Räumen zu orientieren und Erinnerungen speichert. Am Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) analysieren Wissenschaftler:innen, wie Neuronen im Hippocampus unser räumliches Lernen steuern. Dafür nehmen sie im Zeitraffer auf, was im Gehirn von Mäusen geschieht, während sie verschiedene Orientierungsaufgaben lösen. So gewinnen sie umfangreiche Daten, die im zweiten Schritt von Kooperationspartnern an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) mit einem eigens entwickelten KI-Tool ausgewertet werden.

Read More