„Vorgeschichte“ der Nervenerkrankung SMA könnte Chancen für bessere Behandlung bieten

Die Spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine schwerwiegende Nervenerkrankung, für die es bislang keine Heilung gibt, wenngleich die derzeitigen Therapien die Symptome lindern können. Für die Suche nach besseren Behandlungsmöglichkeiten lenken Forschende des DZNE und der Technischen Universität Dresden nun den Blick auf bisher unerkannte Anomalien in der Embryonalentwicklung. Sie berufen sich dabei auf Untersuchungen an sogenannten Organoiden: Im Labor gezüchtete Gewebekulturen, an denen sich Krankheitsprozesse nachvollziehen lassen. Ihre Befunde sind in der Fachzeitschrift „Cell Reports Medicine“ veröffentlicht.

1. Was ist Spinale Muskelatrophie (SMA)?
Die Spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine schwere Nervenkrankheit, die Muskelschwund und Schwäche verursacht. Bislang existiert keine definitive Heilung für diese Krankheit, aber es gibt Therapien, die dazu beitragen können, die Symptome zu lindern.

2. Was macht das Forschungsteam am DZNE und der Technischen Universität Dresden?
Die Forscher konzentrieren sich auf bisher unerkannte Anomalien in der Embryonalentwicklungeiner Person mit SMA. Sie benutzen organoide Gewebekulturen im Labor und untersuchen eventuelle Krankheitsprozesse.

3. Was sind Organoide?
Organoide sind im Labor gezüchtete Miniaturgewebe oder -organe, an denen Wissenschaftler Krankheitsprozesse nachvollziehen können. Sie werden aus Stammzellen hergestellt und ahmen das Gewebe oder Organ eines Körpers nach.

4. Warum ist diese neue Perspektive für die SMA-Behandlung bedeutend?
Bisherige Behandlungen haben lediglich versucht, die Symptome von SMA zu lindern und nicht den Ursprung des Problems anzugehen- ursprünglich getriggert durch Anomalien in der embryonalen Entwicklung des Patienten nach Meinung dieser herkömmlichen Ansätze könnten neue Wege bei der Behandlung dieser Krankheit eröffnet werden.

5.Wo wurden diese neuesten Forschungsergebnisse veröffentlicht?
Die Ergebnisse dieser Studie wurden in der Fachzeitschrift „Cell Reports Medicine“ veröffentlicht.

6.Welche zukünftigen Erwartungen gibt es für die SMA-Behandlung aufgrund dieser Forschung?
Durch das bessere Verständnis der Ursachen und des Krankheitsverlaufs bei SMA, erhoffen sich die Forscher neue Möglichkeiten zur Behandlung der Krankheit zu entdecken, indem Sie an den Wurzeln ihrer Entwicklung ansetzen.

7. Wird diese Methode in absehbarer Zukunft eine breite Anwendung finden?
Weiterführende Untersuchungen sind notwendig, um diese therapeutischen Ansätze in klinische Behandlungen zu überführen. Derzeit ist es noch unklar wann dies erreicht sein wird.

8.Wie weit entwickelt sind Organoide? Und wie genau können sie menschliches Gewebe imitieren?
Organoide sind eine relativ neue Technologie und ihre Herstellung wird ständig verbessert. Sie können zwar bestimmte Eigenschaften des menschlichen Gewebes gut nachahmen und liefern wertvolle Erkenntnisse für die Forschung, aber sie können nicht alle Aspekte von menschlichem Gewebe abbilden.

Originamitteilung:

Die Spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine schwerwiegende Nervenerkrankung, für die es bislang keine Heilung gibt, wenngleich die derzeitigen Therapien die Symptome lindern können. Für die Suche nach besseren Behandlungsmöglichkeiten lenken Forschende des DZNE und der Technischen Universität Dresden nun den Blick auf bisher unerkannte Anomalien in der Embryonalentwicklung. Sie berufen sich dabei auf Untersuchungen an sogenannten Organoiden: Im Labor gezüchtete Gewebekulturen, an denen sich Krankheitsprozesse nachvollziehen lassen. Ihre Befunde sind in der Fachzeitschrift „Cell Reports Medicine“ veröffentlicht.

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