Wie RNA-Fragmente aus dem Menschen dem Hepatitis-E-Virus helfen

Warum wird Hepatitis E bei manchen Patienten chronisch, warum wirken Medikamente nicht? Um das herauszufinden, beobachtete ein internationales Forschungsteam unter Bochumer Leitung einen Patienten mit chronischer Hepatitis-E-Infektion über ein Jahr lang. Wiederholte Sequenzierungen der Virus-RNA belegten, dass das Virus verschiedenste Teile der Wirts-Messenger-RNA in sein Genom einbaute. Daraus resultierte ein Replikationsvorteil, der möglicherweise dazu beitrug, dass die Infektion chronisch wurde.

Background Research:

Hepatitis E ist eine ernste Lebererkrankung, verursacht durch das Hepatitis-E-Virus (HEV). Während bei den meisten Patienten eine akute Infektion auftreten kann, die sich innerhalb weniger Wochen von selbst verbessert, entwickeln einige Personen eine chronische Hepatitis-E-Infektion.

In diesem speziellen Fall beobachteten Forscher aus Bochum einen Patienten mit einer chronischen HEV-Infektion über ein Jahr lang. Sie führten wiederholte Sequenzierung der Virus-RNA durch – das ist die genetische Substanz des Virus – um zu untersuchen, warum Medikamente diese Krankheit nicht besiegen konnten.

Überraschenderweise stellten die Forscher fest, dass das HEV verschiedene Teile der menschlichen Boten-RNA in sein eigenes Genom eingebaut hatte. Boten-RNA ist ein Molekül im Körper, das dabei hilft, genetische Informationen vom DNA zu den Zellen zu transportieren und Proteine herzustellen. Indem es Teile dieser menschlichen RNA in sein eigenes Genom integrierte, konnte sich das Virus effizienter replizieren oder kopieren; dies könnte dazu beigetragen haben, dass die Infektion chronisch wurde.

FAQ:

1. Was ist Hepatitis E?
Hepatitis E ist eine Leberkrankheit verursacht durch das Hepatitis-E-Virus (HEV).

2. Was bedeutet es für einen Patienten mit Heb-B-Erkrankungen „chronisch“?
Manche Menschen können ihre HEV-Infektion nicht loswerden und haben weiterhin aktive Viren in ihrem Körper über mehrere Monate hinweg. Dies bezeichnet man als chronische HEV-Infektion.

3. Warum wurde bei diesem speziellen Patienten eine längerfristige Beobachtung durchgeführt?
Die Forscher waren daran interessiert zu herauszufinden, warum bei einigen Patienten die Infektion chronisch wird und warum Medikamente nicht wirksam sind.

4. Was bedeutet es, dass das Virus verschiedenste Teile der Wirts-Messenger-RNA in sein Genom einbaute?
Das Virus hat Mechanismen eingebaut durch die es menschliche RNA nutzen kann, um mehr von sich selbst herzustellen.

5. Warum ist diese Studie wichtig für zukünftige Behandlungen von Hepatitis E?
Dieses Verständnis für den Anpassungsprozess des HEV kann dabei helfen, wirksame Behandlungen gegen das Virus zu entwickeln und könnte letztlich zur Entwicklung von Medikamenten führen, die verhindern können, dass Hepatitis E chronisch wird.

Originamitteilung:

Warum wird Hepatitis E bei manchen Patienten chronisch, warum wirken Medikamente nicht? Um das herauszufinden, beobachtete ein internationales Forschungsteam unter Bochumer Leitung einen Patienten mit chronischer Hepatitis-E-Infektion über ein Jahr lang. Wiederholte Sequenzierungen der Virus-RNA belegten, dass das Virus verschiedenste Teile der Wirts-Messenger-RNA in sein Genom einbaute. Daraus resultierte ein Replikationsvorteil, der möglicherweise dazu beitrug, dass die Infektion chronisch wurde.

share this recipe:
Facebook
Twitter
Pinterest

Weitere spannende Artikel

Bioreactor Allows Automated Long-Term Culturing of Stem Cells

Human induced pluripotent stem cells (hiPSCs) are considered as a promising tool in medicine, with the potential to unlock treatments for many health conditions such as neurodegenerative diseases and disorders. However, producing large amounts of hiPSCs remains a challenge. Researchers from the Fraunhofer Translational Center for Regenerative Therapies TLC-RT at the Fraunhofer Institute for Silicate Research ISC have now developed a bioreactor that can be used for automated long-term culturing of hiPSCs.

Read More

Bioreaktor ermöglicht automatisierte Langzeitkultivierung von Stammzellen

Humane induzierte pluripotente Stammzellen (hiPSCs) gelten als vielversprechendes Werkzeug in der Medizin: Künftig sollen sie die Therapie von vielen Leiden wie etwa neurodegenerativen Erkrankungen ermöglichen. Nach wie vor ist jedoch die Herstellung großer Mengen an hiPSCs eine Herausforderung. Forschende des Fraunhofer-Translationszentrums für Regenerative Therapien TLZ-RT am Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC haben nun einen Bioreaktor entwickelt, mit dem eine automatisierte Langzeitkultivierung von hiPSCs gelingt.

Read More