Neuer Angriffspunkt für Herpesvirus-Therapien

Schlüsselmechanismus des Herpesvirus-Austritts aufgeklärt

Hamburg, 27. Juni 2024. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Leibniz Instituts für Virologie (LIV) hat entschlüsselt, wie Herpesviren den Zellkern verlassen, ohne die Kernhülle zu beschädigen. Die am 25. Juni im renommierten Journal Nature Microbiology veröffentlichte Studie nutzt Kryo-Elektronentomographie, um die beteiligten Strukturen bis in die Details sichtbar zu machen. Diese Erkenntnisse könnten den Weg für die Entwicklung wirksamerer antiviraler Therapien ebnen.

Organoide: nicht Mensch, nicht Tier, irgendwann auch nicht mehr Sache?

Gehirnorganoide aus Stammzellen wachsen im Reagenzglas und können der Forschung helfen, neurologische Vorgänge und Erkrankungen besser zu verstehen, personalisierte Therapien zu entwickeln und Arzneistoffe zu testen, ohne dass es eines Tierversuchs bedarf. Doch Organoide können immer mehr – wer weiß, ob sie nicht irgendwann Schmerz empfinden oder ein Bewusstsein entwickeln werden? Was sind sie also? Und welchen Schutzes bedürfen sie? Dr. Lara Wiese wirft diese Fragen auf und spricht sich dafür aus, sie frühzeitig und interdisziplinär zu diskutieren.

Online-Vortrag: „Diversity und Digitalisierung: (k)ein Thema für den Sozial- und Gesundheitsbereich?“

Die Beschäftigung mit den Themen Differenz und Diversity wird häufig aufgrund
gesellschaftlicher Entwicklungen argumentiert. Dazu gehören zum Beispiel die Aspekte Globalisierung, Migration, Fluchtbewegungen und Pluralisierung von Lebensformen. In ihrem Online-Vortrag „Diversity und Digitalisierung: (k)ein Thema für den Sozial- und Gesundheitsbereich?“ ergänzen Mag.a Dr.in Sabine Klinger und Mag.a Dr.in Andrea Mayr den Bereich Digitalisierung als gesellschaftliche Transformation. Die Veranstaltung beginnt am 09.07.2024 um 18:00 Uhr.

Entwicklung neuartiger antiviraler Substanzen gegen respiratorische Viren

Neu auftretende Mutanten von Atemwegsviren, die in unterschiedlichem Maße gegen die aktuellen Impfstoffe resistent sind, und nachlassende Immunreaktionen in der Bevölkerung haben während der Pandemie zu den scheinbar nicht enden wollenden Krankheits-Schüben beigetragen. Vor dem Hintergrund bleibender Sorge um hoch pathogene Atemwegsviren haben Dr. Andreas Müller-Schiffmann und Prof. Carsten Korth am Institut für Neuropathologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, nun eine neuartige Lösung vorgeschlagen: eine ungiftige niedermolekulare Verbindung mit starker Aktivität gegen alle sechs Virusfamilien, die die meisten Viruserkrankungen der Atemwege beim Menschen verursachen.

Den männlichen Fruchtbarkeitscode entschlüsselt: DGA würdigt Münsteraner Forschungserfolg

Es ist ein wissenschaftlicher Meilenstein: Einer Forschungsgruppe vom Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA) der Medizinischen Fakultät der Universität Münster ist es gelungen, einen weiteren Teil des genetischen Codes zu entschlüsseln, der für die Produktion von Spermien notwendig ist. Die Deutsche Gesellschaft für Andrologie e.V. (DGA) würdigt den Forschungserfolg der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Dr. Sandra Laurentino und Prof. Dr. Nina Neuhaus als Durchbruch in der Epigenetik der Reproduktion und sieht den Forschungsstandort Münster einmal mehr gestärkt.

„Leber gut – alles gut“: 25. Deutscher Lebertag klärt über Fettlebererkrankungen auf

Köln, Gießen, Hannover – Die Zahl der Menschen mit Fettlebererkrankungen wird immer größer. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass die Verbreitung der steatotischen Lebererkrankung (SLD) – wie der neue Klammerbegriff lautet – immer weiter zunimmt. In Deutschland ist etwa jeder vierte Bundesbürger über 40 bereits betroffen. Experten sprechen von epidemischen Ausmaßen. Zwei Erscheinungsformen der SLD werden als hepatische Manifestation des Metabolischen Syndroms angesehen: MASLD und MASH. Die Ausrichter des 25. Deutschen Lebertages am 20. November 2024, der das Motto: „Leber gut – alles gut“ hat, informieren im Vorfeld des bundesweiten Aktionstages über diese Volkskrankheiten.

Bessere Versorgung von Nierentransplantierten

Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat in einer Studie gezeigt, wie Menschen nach einer Nierentransplantation besser versorgt werden können. Ihre Erkenntnisse sollen helfen, das Risiko eines potentiell tödlichen Nierenversagens nach einer Transplantation zu verringern. Aufgelegt wurde die Studie von Prof. Dr. Lars Pape von der Universität Duisburg-Essen und Prof. Dr. Mario Schiffer aus dem Universitätsklinikum Erlangen. Die Studie wurde vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses mit 5,4 Millionen Euro gefördert und in mehreren deutschen Nierentransplantationszentren durchgeführt.